Ich liebe dich!
Letztes Jahr saß ich während einer Geschäftsreise als Dolmetscherin beim Abendessen mit fünf Japanern und acht Deutschen in einem Restaurant in Hamburg. Bereits nach nur einem Glas Bier wurden die japanischen Geschäftsleute sehr locker und ausgelassen, als einer plötzlich rief: »Winkler-san, ich liebe dich!«
Valentinstag in Japan
So, wie die Japaner auch das Weihnachtsfest in großem Stil feiern (trotz des überwiegend buddhistisch/shintoistischen Glaubens), so importieren und feiern sie auch den Valentinstag mit großer Begeisterung.
Immer frisch auf den Tisch
Wir Japaner lieben frische Speisen und den natürlichen Geschmack. Das ist auch der Grund dafür, dass wir manche Tiere so gerne roh verzehren: kunstvoll in dünne Scheiben geschnitten und nur ganz dezent gewürzt. Es gibt sogar Gerichte in Japan, bei denen die Hauptzutat auf dem Teller noch deutliche Lebenszeichen von sich geben kann und darum resigniert mit den Armen winkt*, bevor sie in der Mundhöhle eines Gourmets für immer verschwindet.
Gibt es in Japan Osterhasen?
Ich wurde vor kurzem gefragt, ob es auch in Japan »Ostern« und den »Osterhasen« gibt. Nun ist es zwar so, dass die Japaner mit großer Begeisterung Weihnachten feiern, auch wenn nur wenige Japaner christlichen Glaubens sind, und man im Dezember auch überall in Japan Weihnachtsmänner aus Schokolade kaufen kann, allerdings ist das Osterfest so gut wie unbekannt – und der Osterhase bringt uns darum leider keine Eier.
Das Zeichen der Fünf
Auch wenn eine Strichliste die wahrscheinlich älteste Methode darstellt, die Häufigkeit eines Ereignisses schriftlich zu notieren, ist sie doch auch heute im Computerzeitalter immer noch aktuell und durchaus üblich. Dabei hat sich in allen Kulturen die Bildung von Blöcken, die das Ablesen der Summe erleichtern, durchgesetzt. In den meisten Kulturen dominiert die Bildung von Fünferblöcken, doch deren Darstellung ist regional sehr unterschiedlich.
Japaner in Dosen
Enger körperlicher Kontakt gehört nicht zu unserer Kultur und Lebensart, es sei denn, wir werden durch äußere Umstände dazu gezwungen. Beispielsweise durch unsere U-Bahnen und unseren Zugverkehr, besonders zu den täglichen Stoßzeiten.
Dobinmushi
Manchmal bekommt man in Japan bei einem Menü mit mehreren Gängen zwischendrin eine heiße Teekanne statt eines Tellers vorgesetzt, die zwar sehr aromatisch duftet, aber eben nicht nach Tee!
Unter der Sonne Japans
Sobald die Sonne scheint und die Temperaturen nur wenig über dem Gefrierpunkt liegen, sehe ich hier in Deutschland schon die ersten Menschen draußen vor den Cafés und Kneipen sitzen, und dort zufrieden und entspannt ihre heißen (oder kalten) Getränke schlürfen. Und bereits im April – sofern es das Wetter erlaubt – liegen sie im Park in Bikini und Badehose und schmieren sich gegenseitig dick die Sonnencreme auf die winterblasse Haut. Viele können sogar den Sommer nicht erwarten und legen sich in den an allen Ecken zu findenden Sonnenstudios freiwillig unter den UV-Grill, um eine schöne und gesund wirkende braune Haut zu bekommen.
Die Geisha
Das Gesicht weiß geschminkt und die Lippen blutrot, eingehüllt in einen Seidenkimono und auf dem Kopf die traditionelle Frisur: jede Bewegung ist präzise, kontrolliert und offenbar jahrelang eingeübt worden. Selbst wenn die Geisha nur Tee in eine Tasse ausschenkt, so ist das Ergebnis ein Höhepunkt an Grazie und Anmut. Alles wirkt perfekt und harmonisch, und ist zudem von kunstvoll verborgener Erotik durchdrungen – jedenfalls ist das die Wirkung auf den Japaner.
Die »elevator-girls« in Japan
Sofern Sie einmal Japan besuchen und dort ein Kaufhaus betreten, werden Sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf eine weibliche Dienstleistungskraft treffen, die in der westlichen Welt als weitgehend ausgestorben gelten dürfte, wenn es sie denn überhaupt je gab: die Fahrstuhlführerin, in Japan »elevator-girl« genannt.
Feiern Japaner Neujahr im Februar?
Nein. Seitdem der Gregorianische Kalender in Japan im Jahr 1873 eingeführt wurde, werden seitdem alle Feste auch nach dem neuen Kalender gefeiert und die Feiertage angepasst. Deswegen feiern Japaner Neujahr nicht mehr im Februar, sondern am 01. Januar, wie auch in Deutschland!
Oni wa soto! Fuku wa uchi!
»Dämonen hinaus! Glück herein!« Am 3. Februar feiert man in Japan »Setsubun«. »Setsubun« bedeutet »der Wechsel der Jahreszeit«. Es ist der letze Tag der »großen Kälte« des japanischen Kalenders, man feiert dieses Fest also zum Frühlingsbeginn.